Erdbeben
Schamanische Hilfe im Erdbebengebiet
Ich mache eine schamanische Reise in der mittleren Welt und lasse mich dabei von meinem Medizinwolf führen. Ich weiss nicht, wohin die Reise geht: es geht darum, dort zu helfen, wo Hilfe derzeit am dringendsten ist.
Wolf und Bär kommen mit. Wir springen in den Fluss und als ich auftauche, bin ich in einer Art unterirdischem Abwasserkanal, aber das Wasser ist recht sauber und klar.
Meine beiden Begleiter waren natürlich schneller und sitzen schon am Rande und warten auf mich. Es ist hier ein unterirdischer Stollen und im Wasser liegen etliche Abfälle.
Da höre ich eine Frauenstimme rufen. Links ist eine Mauer und oben unter der Decke ist eine waagrechte Spalte. Dort schaue ich hinein und erkenne einen grossen Raum, der fast bis zur Decke mit Wasser angefüllt ist. In diesem Wasser schwimmen etliche menschliche Leichen. Hinten hält sich eine Frau fest und ruft von Zeit zu Zeit um Hilfe. Ich kann selbst nichts unternehmen, weil ich durch die physischen Bereiche hindurchgleite, wenn ich stark drücke oder grosse Kraft anwende.
Da sehe ich in dem Kanal, aus welchem wir aufgetaucht sind, ein grosses Wesen nichtmenschlicher Natur im Wasser stehen und mich anglotzen.
Ich nehme gedanklich Kontakt mit ihm auf und bemerke, dass es sich um einen recht einfach entwickelten Intellekt handelt. Ich erfahre, dass es sich von Wasser ernährt, also eine Art Wassergeist ist. Ich kann das Wesen überzeugen, dass sich hinter der Mauer links noch viel mehr Wasser befindet. Es macht sich tatsächlich an der Mauer zu schaffen, bis sie zerbirst und das Wasser herausfliesst.
Wie ich in den nunmehr entleerten Raum komme, liegt die überlebende Frau in offensichtlich entkräftetem Zustand am Boden. Hinten in einer Ecke bemerke ich eine Gruppe zusammengedrängt dasitzender Menschenwesen. Die Seelen der Toten, welche noch nicht erkannt haben, was mit ihnen geschehen ist.
Ich weise meinen Medizinhelfer an, sich um das Krafttier der erschöpften Frau zu kümmern und wende mich der Gruppe von äusserst verängstigten Seelen von Frauen, Männern und Kindern zu.
Sie nehmen mich wahr und ich erkläre ihnen, dass sie nunmehr gestorben, beziehungsweise nicht mehr an ihre irdischen Körper gebunden seien. Sie sehen plötzlich den grossen Bären, der mit mir ist und haben grosse Ehrfurcht und Freude an ihm. Sie dürfen ihn berühren und ich erkläre ihnen, dass der Bär sie nun in eine hellere Welt bringen werde. Sie kommen alle mit und wir verlassen durch eine Treppe den Tunnel und kommen auf eine Strasse einer Stadt. Häuser sind eingestürzt, die Strassen aufgerissen, an vielen Orten brennt es. Ich erkenne, dass wir hier irgendwo im Erdbebengebiet in Japan sind.
Bär führt uns auf einen grossen Platz und da segelt ein riesiger, leuchtendweisser Vogel - einem Schwan ähnlich - herab und die Seelen nehmen auf seinem Rücken Platz und fliegen mit dem Vogel in die Sonne.
Auf dem Rückweg sehe ich, dass mein Wolf der Frau ein Krafttier gebracht hat und diese sich ebenfalls auf die Strasse schleppt, wo viele Helfer unterwegs sind.
Die Trommel hat längst zurückgerufen und nun kehren wir zurück.
Baer